Jiggy......leider geil
Ursprünglich wollte ich spätestens um sieben im Wasser stehen. Weil es daheim im Bett aber so verdammt gemütlich war, kam ich leider erst um sieben Uhr vom Hof. Bei strahlendem Sonnenschein und leichtem Ostwind traf ich dann gegen neun Uhr am Wasser ein.
Ich liebe diese schilfbestandenen, mit Kraut und Seegras durchzogenen Buchten. Jede Menge Kleinstlebewesen und Fischchen und natürlich auch deren Jäger.......das Beste aber ist die Ruhe und Einsamkeit......
Die Jiggy ging auf Flugreise und brachte schon nach kurzer Zeit die ersten Kontakte. Wie ich feststellen durfte sind die Hornies auch hier bereits eingetroffen. Diesem hier hatte der Kormoran augenscheinlich schon heftig zugesetzt.
Hornhecht
Kurz danach ein besserer Biss. Forelle. Die Bisse auf die Jiggy sind bei Forellen in der Regel immer sehr heftig und kompromisslos. Ein Fisch Mitte vierzig ergab sich nach kurzem Drill und ich hakte diesen noch im Wasser ab. Geht also auch zwischen den Hornies......In der Zwischenzeit hatte Heiko ausgeschlafen und stand mit mir zusammen im Wasser. "Schlechter" Wind für Linkshänder. Zum Glück sind wir beide mittlerweile "windunabhängig" und werfen vorwärts wie rückwärts ziemlich gleichmässig. Heute war es dann an Heiko mit dem Rücken zum offenen Wasser zu werfen......
Beachcast
Klappt wie geschrieben ganz gut.....und auch erfolgreich wie man sehen kann.
Meerforellendrill
Eine kugelrunde Mittvierzigerin hatte sich den Köder geschnappt. Nach einem schönen Drill an der #6 liess sich der Fisch langsam an die Hand heran führen und gab kurz darauf nochmal richtig Gas. Und das Ganze gleich dreimal nacheinander......
Handlandung
Nach dem dritten Mal hatte Heiko die Faxen dicke, pulte den Kescher vom Rücken und tütete den Fisch kurzer Hand ein. Köder ? Jiggy....sozusagen ein Brudergeschenk......
im Kescher
Nachdem ich eine ganze Weile mein Glück mit einer Garnele versucht hatte, aber bis auf kurze Anstubser keine Kontakte bekam, tüddelte ich schnell wieder die Jiggy ans Band und siehe da......es klappte sofort wieder. Auch dieser Hornhecht hatte im Schwanzbereich Kormoranspuren. Aber dennoch guten Appetit......
Hornhecht
Wir wechselten uns nun mit den Hornies fleissig ab. Den Nächsten bekam Heiko ans Band.
Hornhechtdrill
Nach einigen weiteren Hornhechten kam dann mal wieder eine Forelle vor den Schnäblern an den Haken. Und weil es sich anfühlte wie ein quer gehakter "Silberaal", machte ich im Drill kurzen Prozess. Der Fisch war so schnell vor meinen Füssen, dass wir beide total überrascht waren. Der Fisch wegen dem Haken an der Beute und ich über die Forelle. Mitte vierzig, gut im Futter, ein Fisch für den Tisch. Und Jiggy hatte schon so einige Blessuren zu verzeichnen.
Meerforelle
Inzwischen hatten wir uns den Strand entlang gefischt und die fängige Rinne lag ziemlich dicht unter Land. Ein Grund mehr nicht weit hinein zu waten. Wie oft haben wir hier schon Kollegen gesehen, die die fängige Rinne im wahrsten Sinne des Wortes mit den Füssen getreten haben, um dann vom anschliessenden Riff aus gnadenlos abzuschneidern.....
Beachcast
Und auch die Hornies jagten hier in der ersten Wanne. Heiko mit dem nächsten Schnabeltier....
Drill
Wenige Würfe später bei mir die gleiche Spezies. Auch er hier fand die Jiggy zum vernaschen schön......
Hornhecht
Im Laufe des Nachmittags wurde aus den 3-4 Bft. so langsam eine 5-6. Und mit zunehmender Windstärke liessen die Hornhechtaktivitäten nach. Nach einem letzten Bier und dem Nachmittagsbrötchen tauschte ich deshalb kurzer Hand die #7 gegen eine #8. Dadurch bekam ich etwas mehr "Ruhe" in die Leine.
Insel Als
Kurz darauf gab es dann noch einen Fisch ganz knapp über fünfzig. Auch dieser hatte die Jiggy vehement attackiert. Wie sagte Heiko so schön: "Die laschen da ja so richtig voll drauf." Stimmt auch. Die Bisse sind genial brutal.
Meerforelle
Zwei Bootsangler hatten den Drill beobachtet und schlugen prompt Kurs in Richtung Strand ein. Sieht hier ziemlich weit weg aus, aber es waren schätzungsweise nur so um die siebzig Meter.....naja......
Schleppangler
Wir fischten davon unbeeindruckt einfach unseren Stiefel weiter und wünschten den Jungs einen grossen Findling unter den Kiel ;)
Irgendwann machte Heiko sich dann auf in sein Ferienwohnheim und ich drehte die letzte Runde nochmal allein. Der Wind hatte noch etwas zugenommen und das Werfen wurde immer anstrengender. Es gab noch einen Hornhecht und kurz vor Feierabend hatte ich Kontakt zum Blasentang. Dachte ich, bis ein ganz sachtes Zupfen von Leben am anderen Ende der Schnur kündete. Hatte ich die letzten Male die Jiggy als "Kleinfischverhinderer" eingestuft, so wurde ich heute aber sowas vom Gegenteil überzeugt. Ich wusste gar nicht, dass die schon mit diesem Miniformat in der Ostsee rumschwimmen. Die Kleine hat jetzt an der linken Brustflosse eine Marke mit meinem Namen drauf. In drei Jahren sehen wir uns wieder ;)
Meerforelle
Der Tag neigte sich nun so langsam seinem Ende zu. Der Wind wurde immer heftiger und meine Arme auch etwas müde. Und es lagen ja auch immerhin noch zwei Autostunden vor mir. Also beschloss ich, dass es für heute gut sein sollte. Wieder einmal ging ein wirklich toller Tag vorüber.......
und um es noch einmal auf den Punkt zu bringen : Jiggy - leider geil......
Jiggy
P.S.: Bis zum nächsten Treffen vergeht aber nicht wieder soviel Zeit Heiko ;)