Viel verloren und doch gewonnen.....oder einfach die richtige Fliege.....
Ein weiterer Tag in Dänemark......diesmal etwas rechtzeitiger los, wenig Verkehr auf den Strassen und so dann ziemlich früh am Wasser. Schon jetzt ein nettes Lüftchen von links, leicht auflandig. Wasser leicht angetrübt, zwar ziemlich flach, aber trotzdem klasse Bedingungen. Erstmal gegen die Windrichtung am Strand entlang...nach einer längeren "Wanderung", meinte meine Frau, dass hier genau der richtige Platz sei. Okay...ich wollte zwar noch weiter, aber ein Wurf zwischendurch kann ja nicht schaden......
....und so machte ich dann diesen, meinen ersten Wurf heute......Leine von der Rolle......einen Rückschwung und erst einmal die Schnur ablegen. Die nächsten Meter von der Rolle gezogen....gerade als ich die lose Schnur in den Schusskorb legen will, macht sich die im Wasser liegende Runningline selbständig und ehe ich mich versehe, sind etwa fünf bis sieben Meter Schnur Richtung Horizont unterwegs. Ich hebe die Rute....Fisch hängt.....yessss....und das beim ersten Wurf......aber.....nach zwei, drei Sprüngen ist der Fisch verschwunden. Dennoch....das bei einem ersten Wurf.....lässt doch hoffen..... Ich mache noch ein paar Würfe an der gleichen Stelle - natürlich ohne jeden Kontakt - bevor es dann weiter am Strand entlang geht.
Am Ende der Strecke steige ich dann wieder ein. Tiefes einwaten ist hier unnötig und obwohl heute das Wasser recht flach ist, kann man dennoch die erste Rinne hervorragend befischen. Immer wieder zupft es an meiner Garnele. Ab und zu bleibt auch ein Fisch kleben, kann sich aber meist nach kurzer Zeit wieder los schütteln. Es ist wie verhext. Ein oder zwei Fische haben ein anständiges Kaliber....es soll aber wohl nicht sein. Ein Verlust reiht sich an den nächsten. Am Haken jedenfalls liegt es nicht.....die Spitze ist scharf....so wie es sein soll. Und dann endlich.......die erste Gräte, die ich landen kann. Durfte wieder zurück......
So ging es dann noch etwa zwei Stunden. Immer wieder Kontakt, kurze Drills und Fisch weg.....es war wirklich wie verhext. Als die Bisse dann nachliessen, hatte ich vier Forellen landen können, aber mindestens doppelt so viele nach kurzem Kontakt verloren. Ab an einen anderen Spot. Da draussen warteten ein paar Kormorane.....dumm nur, dass ich genau dorthin wollte......
nach einer etwas anstrengenderen Wanderung durch knietiefes Wasser, erreichte ich das Riff. Ich begann damit, beide Seiten dieses Hotspots konzentriert abzufischen. Immer ein, zwei Würfe Richtung Horizont und anschliessend ein, zwei Würfe Richtung Strand.
Bis zum Ende des Riffs tat sich gar nichts mehr...also zurück Richtung Strand. EIn halbwüchsiger Horni vergriff sich noch an der Garnele und hat sich den Hornschnabel dabei ziemlich angeditscht....hoffentlich nicht zu doll um anständig weiter fressen zu können. Ich konnte es leider nicht genau feststellen, da auch dieser kleine Horni etwas dagegen hatte angefasst zu werden. Zack...weg war er.....
Ein Blick zurück auf die Brandungskante am Riff. Sah immer noch gut aus, aber der Weg zurück war ziemlich lang und am Strand angekommen, pumpte ich erst einmal wie ein Maikäfer. Mampfen, Bierchen und ab zum nächsten Strand......
Am Spot angekommen, erst einmal ein Bild in einem besonderen Kameramodus.....Sehr interessante Möglichkeiten bietet die neue Cam....so auch hier...danach das Riff abgefischt, keinerlei Kontakt, dafür aber zwei Nordfriesen im "Schlepptau".....umgedreht, zurück Richtung Strand, nett gegrüsst, aber auf mein "Moin" und Kopfnicken leider keinerlei Reaktion (okay.......der Pfeifenraucher paffte ein paar mehr Wölkchen in die Luft).... Jungs ich beisse nicht wenn man mal kurz zurück nickt ;)
Irgendwie bemerkte ich so langsam ein leichtes Hungergefühl.... vor dem finalen Gang also erst noch etwas Brot eingeworfen und dann runter ans Wasser. Vorbei an einem fischenden Ehepaar (vermute ich zumindest mal), ging es in Richtung "Spitze". Immer wieder zupfte es an der Garnele, aber kein Fisch blieb hängen....vielleicht wieder mal die Kinderstube?? Ein Blick nach rechts zeigte mir, dass es dort auch nicht besser lief......
Aber dann.....nachdem ich einen Knoten in der Runningline gelöst hatte......kurzer Widerstand....und ja....da hing was am Haken.....leider kein Fisch, sondern nur ein Scherenfreund.....aber wenigstens ein Beweis dafür, dass die Garnele ziemlich echt aussieht .....
Aufgrund mangelnder Fischausbeute (und die Bissfrequenz war wirklich nicht schlecht) machte ich ein paar mehr Bilder vom Himmel.......
Inzwischen hatte ich die Fliegendose einmal fast durch......immer wieder Bisse ....besser ....Zupfer, aber es blieb verdammt nochmal kein Fisch backen. Und wenn dann mal einer hängen blieb, dann war das nur von kurzer Dauer.....
Es waren reichlich Gräten unterwegs. Ich konnte beobachten wie direkt vor mir "gebuckelt" wurde......Ein letzter verzweifelter Blick in die Fliegenbox.....da.....da unten in der Ecke....eine kleine, hässliche, total zerbissene "was weiss ich" Fliege.....Bornholm lässt grüssen......ran ans Vorfach......erster Wurf.....zack.....geht doch.....
Und so ging es weiter.......jeder Kontakt blieb an dieser kleinen, zerrupften Fliege hängen. Hätte ich doch nur schon viel früher......gar nicht auszudenken, was da alles mal kurz frische Luft geschnuppert hätte.....naja....nächstes Mal. Mittlerweile war die Sonne schon ziemlich weit Richtung Horizont gewandert und musste unbedingt im Bild festgehalten werden.....
Aber auch die Erfolgsfliege....dieses zerrupfte Etwas.....soll nochmal gezeigt werden.
Inzwischen habe ich wieder gut eine Hand voll dieser kleinen "Monster" gebunden und bin für alle Eventualitäten gerüstet. Den Tag in Dänemark werde ich alledings so schnell nicht vergessen.......